WO IST FEFE?
Ein stiller Blog. Ein abgelaufenes Zertifikat. Und eine große Leerstelle im deutschen Internet.
Seit dem 16. Mai 2025 ist auf Felix von Leitners Website – fefes Blog – nichts mehr passiert. Kein Posting. Keine Notiz. Nur ein technisches Warnsignal: Das SSL-Zertifikat ist am 26. Mai ausgelaufen. Wer die Seite aufruft, braucht einen Browser, der unsichere Verbindungen noch zulässt. Symbolisch? Vielleicht.
Was jedoch wirklich verstört: Das Schweigen ist untypisch. Fefe war nie jemand, der einfach abtauchte. Im Gegenteil – selbst wenn er sich zurückzog, kündigte er es an. Ein „Hab die Grippe, melde mich bald“ war Standard. Gerade weil er wusste, wie viele Menschen täglich seinen Blog besuchten. Für IT-News, Sicherheitsanalysen – oder einfach, um zu schauen, wie er die Welt heute sieht.
„Ich rufe fefes Blog täglich auf. Es ist die Seite, die sogar bei 2G noch lädt. Die Vorstellung, seine Kuriositäten nicht mehr zu lesen, erschreckt mich.“
Felix war nie nur Blogger. Er war Chronist. Kritiker. Kommentator. Und vor allem jemand, der Technik ernst nahm. Dass ausgerechnet er seine Seite verfallen lässt? Schwer vorstellbar.
Die Sorge wächst – auch, weil seine Privatsphäre legendär ist. Und gleichzeitig niemand aus seinem Umfeld – nicht der CCC, nicht Frank Rieger – sich äußert.
„Fefe ist zuerst mal ein Mensch. Und wer bei so einem Verschwinden nur mit ‘Vielleicht hat er’s aufgegeben’ antwortet, hat Empathie nicht verstanden.“
Tatsächlich wurde am 2. Juni 2025 bekannt: Felix lebt und ist im Krankenhaus. Mehr ist nicht durchgesickert. Keine Details, keine Quelle.
Was bleibt, ist eine kollektive Unsicherheit. Und eine stille Erkenntnis: Auch digitale Stimmen hinterlassen Lücken. Besonders, wenn sie über Jahrzehnte verlässlich da waren. Wenn sie täglich durch unsere Browserfenster schauten.
„Ich bin oft nicht seiner Meinung gewesen. Aber kein anderes Blog kommt in Inhalt und Ton auch nur annähernd ran.“
Wir hoffen, er erholt sich. Und dass er irgendwann wieder auftaucht – mit einem gepfefferten Rant über die miserable Netzabdeckung in seinem letzten Aufenthaltsort.